Korpus
Mahagoni (mahogany) Es gibt hunderte verschiedene Sorten, die auseinanderzuhalten recht schwierig ist. In der Regel kommt für unsere Gitarren Swietenia Mahagoni zum Einsatz, welches auch als Honduras- oder „echtes“ Mahagoni bezeichnet wird. Aufgrund der großen Nachfrage ist es bisweilen schwierig aufzutreiben, recht teuer und vor allem: geschützt nach CITES. Mahagoni ist eines der beliebtesten Tonhölzer im Gitarrenbau, es produziert einen vollen, ausgewogenen, recht warm und rund klingenden Ton mit singendem Sustain.
Als Alternative setzen wir (wenn es keine heimische Option sein darf) auf Kahya (Kahya ivorensis) oder das optisch und klanglich fast identische, jedoch leichtere, Cedro. Da beide seit 2023 jedoch auch auf dem CITES Appendix stehen, können wir diese Hölzer wohl auch nicht mehr lange mit gutem Gewissen verwenden.
Erle (Alder / Red Alder) Die heimische Schwarzerle oder ihr amerikanischer Verwandter die Roterle, sind echte „Allrounder“. Erle ist eines der beliebtesten Tonhölzer und kommt natürlich auch bei unseren Gitarren oft zum Einsatz. Aus ökologischen Aspekten setzen wir aber zunehmend auf ausgesuchte heimische Erle mit geringem Gewicht oder sogar auf thermische behandelte („roasted“) Erle. Dieses Verfahren lässt Holz sozusagen künstlich altern, macht es etwa 10% leichter und etwas spröder und widerstandsfähiger gegenüber Änderungen in der Luftfeuchte
Grundsätzlich ist Erle für fast alle Spielarten einsetzbar, klingt es doch sehr ausgewogen und linear, etwas rauer und charaktervoller als Mahagoni mit ausgeprägterem Höhenanteil und großem Obertonspektrum. Das typische Strat – Holz. Für einen vinatge-orientierten Sound ist roasted Alder absolut empfehlenswert.
Ahorn (maple) Wird wegen seines Gewichtes eher seltener als Korpusholz eingesetzt, bietet jedoch ein großes Spektrum an Obertönen, sehr viel Dynamik und Attack. Gut geeignet für Powerplay mit definierten Sounds und Ansprache. Klingt leicht spröde und „rotzig“ (im positiven Sinne!)
Linde (Basswood) Sehr leichtes und weiches Holz, optisch eher unscheinbar. Im englischen heißt es Basswood – der Name ist hier Programm. Im Overdrive –Bereich sehr fetter, druckvoller Sound mit mächtigem Schub und schönen Obertönen. Clean etwas undefiniert. Aber gerade in Kombination mit einem Ahorntop ein breites Klangspektrum, ideal für Metal, NuRock und alle härteren Gangarten.
Cedro Auch ein Verwandter von Mahagoni, ist es jedoch wesentlich leichter und ebenso schwingfreudig. Eine sehr gute Alternative zu Swietenia Mahagonie, welches in leichter Qualität kaum noch zu bekommen ist. Somit also ein perfektes Holz für Replikas von 50s Paulas, welche vor allem aus dem leichten Swietenia gebaut wurden. Sehr runder und druckvoller, mittenstarker und holziger Rocksound mit schneller Ansprache und lebendigem Sustain. Leider steht dieses tolle Tonholz auch seit 2023 unter CITES Regulierung.
Sumpfesche (Swampash) Die amerikanische Sumpfesche ist verwandt mit unserer heimischen Esche. Da sie jedoch (wie der Name schon vermuten lässt) in sumpfigen Gebieten wächst, ist sie wesentlich leichter und weniger zäh als die europäische Esche, was sie zu einer guten Wahl für Tonholz macht. Durch den Klimawandel und austrocknende Sümpfe ist das Holz jedoch recht rar und teuer geworden, weshalb wir immer mehr auf Alternativen wie Catalpa oder Sassafras ausweichen. Klanglich ein guter Allrounder mit straffen und knackigen Bässen, recht druckvoll und definiert.
Hals
Ahorn Der Kanadische Ahorn (Hardmaple) besitzt eine wesentlich höhere Dichte als der heimische Ahorn, neigt kaum zum Werfen oder Verziehen und besitzt eine ausgezeichnete Standfestigkeit und Schwingungsübertragung. Daher gilt er als DAS Standardholz für Hälse im E-Gitarrenbereich.
Riegelahorn (flamed Maple) Eine Wuchsanomalie von Ahorn, deren Entstehung nicht restlos erklärt werden kann. Die Fasern des Holzes wachsen dabei nicht gerade, sondern wellenförmig. Dadurch entsteht beim Aufschneiden des Holzes eine sehr dekorative Maserung. Klanglich gibt es keinen Unterschied zu ‚normalem‘ Ahorn, es kann jedoch, gerade bei stark ausgeprägter Flammung, zu Einbußen der Stabilität kommen. Dies macht u.U. eine Sperrung des Halses (Verleimung mit gleichem oder anderem Holz) notwendig.
Vogelaugenahorn (Birdseyemaple) Ebenfalls eine Wuchsanomalie, bei der viele kleine Ästchen im Holz eingeschlossen sind – die „Vogelaugen“. Sehr dekorativ. Ansonsten gilt das gleiche wie für Riegelahorn.
Mahagoni Recht hartes Holz mit ausgezeichneter Standfestigkeit und Schwingungsübertragung, daher sehr schöne Ansprache, warmer Sound und langes Sustain.
Cedro Optisch kaum von Mahagoni unterscheidbar. Eigentlich eher im Akustikgitarrenbereich beheimatet, ist es jedoch auch für E-Gitarren ein sehr gute Alternative zu Mahagoni mit ausgeprägten Obertönen und Dynamik.
Santos Palisander (Pau Ferro) Sehr hartes und dichtes Holz mit dekorativer Optik. Sehr warmer Sound mit Obertönen und Sustain ohne Ende. Hälse aus Pau Ferro werden bei uns ausschließlich mit Öl versiegelt, dadurch ergibt sich eine geniale Haptik und ein Spielgefühl mit Suchtfaktor.
Griffbrett
Ebenholz (ebony) Auch hier gibt es viele verschiedene Arten, die je nach Herkunft stark im Aussehen variieren. Im Idealfall ist Ebenholz homogen schwarz (afrikanisches Ebenholz) oder auch lebhaft gestreift (Makassar Ebenholz). Es ist eines der härtesten Hölzer mit sehr hoher Dichte, daher ein ideales Material für Griffbretter. Klanglich bietet es ausgeprägte, crispe Höhen und eine sehr gute Ansprache. Durch geringeren Mittenanteil sind sehr schöne Overdrive – Sounds realisierbar.
Palisander (rosewood) Ebenfalls ein sehr hartes Holz, jedoch etwas weicher als Ebenholz. Je nach Herkunft und Art kann die Färbung variieren, in der Regel ist es jedoch Dunkelbraun bis Violett. Klanglich ist es sehr obertonreich, ausgewogen, klar und warm.
Ahorn Prinzipiell können alle Ahornarten als Griffbrettmaterial verwendet werden. Da es jedoch im Vergleich zu Palisander und Ebenholz relativ weich ist und wegen der hellen Farbe recht schmutzanfällig, werden Ahorngriffbretter bei unseren Instrumenten nur lackiert angeboten. Klanglich produziert es jedoch einen schönen hellen und transparenten Ton, der bisweilen leicht spröde klingt.